Kirchliche oder Freie Trauung?

Foto: Jörg Krause- My Funky Wedding
Foto: Jörg Krause- My Funky Wedding

Kirchliche oder freie Trauung?

 

Da gibt es keine zwei Meinungen: Das ist eine persönliche Entscheidung, die von verschiedenen Faktoren abhängt – vom Glauben, der Konfession, den individuellen Vorstellungen, Traditionen und weiterem mehr.

 

Deshalb schreibe ich in diesem Blog lediglich über die, aus meiner Sicht vorhandenen Vor- und Nachteile. Ohne Wertung. Ohne Fazit. Weil es hier einfach kein richtig oder falsch, gut oder schlecht gibt, sondern nur ein „Das ist mir persönlich lieber“. 

 

In vielen Fällen geht einer freien oder kirchlichen Trauung die offizielle Eheschließung auf einem Standesamt voraus. Doch das ist längst nicht immer so. Wer mag, kann heute auch nur eine freie oder kirchliche Trauung vollziehen. Rechtlich abgesichert ist man jedoch nur mit einer „Zivilehe“, die vor einem Standesbeamten geschlossen wurde.

 

Kirchliche Trauung:

Lässt man den religiösen Aspekt einmal außen vor, der viele Paare aus gutem Grund gar nicht erst über eine freie Trauung nachdenken lässt, hat eine kirchliche Trauung keine speziellen Vorteile im Vergleich zur freien Trauung. Sie bietet jedoch durch die besondere Örtlichkeit einen beeindruckenden Rahmen und ein ganz besonderes Flair – angefangen bei zauberhaften kleinen Kapellen bis hin zu prachtvollen großen Kirchen. 

Zudem ist die Akustik in Kirchen phänomenal gut. Wer bei einer Hochzeit oder einer anderen Kirchenveranstaltung schon mal einen Gospelchor oder ein Orgelspiel gehört hat, der weiß, wovon ich rede. Aber Achtung: Es gibt auch Kirchen, in denen keine Mikrofone gestattet sind. Je größer die Kirche, desto schlechter sind dann Sänger und Musiker zu verstehen. Das solltet ihr vorab abklären! 

 

Ebenfalls klären solltet ihr, sofern es euch betrifft, wie die Einstellung eurer Kirche zu gleichgeschlechtlichen Paaren ist. Da hat sich schon viel getan, aber wer möchte sich schon während der Trauung permanent missbilligende Blicke antun?

 

Eine Trauung besteht jedoch nicht nur aus der Zeremonie an sich. Auch das Drumherum, allen voran die Aktionen eurer Gäste, sind wichtig. Fragt deshalb bei der Kirche eurer Wahl nach, was vor der Tür gestattet ist und was nicht. Reis beispielsweise darf schon lange nicht mehr geworfen werden, weil er Ratten und Tauben anlockt. Rosenblätter und Konfetti müssen in der Regel wieder eingesammelt bzw. entsorgt werden. Wer es sich hier leichter machen möchte, bastelt oder kauft sogenannte Wedding Wands. Das sind kleine Stäbe mit Bändern und Glöckchen, die in die Luft gehalten und hin und her geschwenkt werden. Sie verursachen keinen Müll und sehen dazu auf Bildern richtig gut aus.

 

Und wie sieht es mit den Kosten aus? Die sind bei einer kirchlichen Trauung nur einen Bruchteil so hoch wie bei einer freien Trauung. Im Gegenzug ist der Gestaltungsraum jedoch in den meisten Kirchen sehr gering. Darum ist eine kirchliche Trauung für meinen Geschmack häufig zu unpersönlich.

 

Freie Trauung:

Eine freie Trauung ist im Gegensatz zu einer kirchlichen Trauung rundum individuell. Jedes Paar kann seine Trauungszeremonie selbst bestimmen – angefangen bei Ort, Zeit und Ablauf der Trauung bis hin zu persönlichen Ritualen, Showeinlagen, Reden von Verwandten etc.

 

Ihr mögt es romantisch und wollt an einem Strand heiraten? Unter klarem Sternenhimmel in den Bergen? Mitten im Wald? Es sollen christliche oder andere religiöse Rituale eingebracht oder die Zeremonie mehrsprachig abgehalten werden? Alles kein Problem. Ebenso wenig wie der „Dresscode“, den es bei einer kirchlichen Trauung gibt. Hier darf jeder so kommen, wie er mag bzw. wie es sich das Brautpaar wünscht. Schulterfreie Kleider sind da dann ebenso erlaubt wie ein Mini-Minirock. 

 

Das Tüpfelchen auf dem I ist meiner Meinung nach, dass die Traurede perfekt auf euch zugeschnitten wird. Das macht das Ganze richtig persönlich. 

 

Individualität hat jedoch auch ihren Preis. Das Honorar für einen freien Trauredner beginnt bei 550 Euro und variiert sehr stark, je nach Bundesland. Hinzu kommen – falls nicht vorhanden – diverse Deko- und Ausstattungsgegenstände wie Stühle und Bänke, Tische, Bogen, Blumen, Hussen und mehr. Da kommt finanziell einiges zusammen.

 

Ihr seht: Beide Varianten haben ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile. Doch wofür ihr euch auch entscheidet: Alles ist richtig! Solange Ihr euch wohlfühlt und den Tag genießen könnt.