Fish 'n' rings - Wie hab ich das eigentlich wieder hinbekommen?

 Gerade auf dem 40. Hochzeitstag meiner Eltern hatte ich eine freie Trauung in Schleswig-Holstein angenommen. Sie lieben eigentlich die große Sause, so wog ich mich in Sicherheit, dass, falls eine Feier stattfand, diese sicher am Abend sein und sich mit der freien Trauung nicht überschneiden würde. 

 

Aber meine Eltern, immer für eine Überraschung gut, freuten sich auf ein Wochenende mit der ganzen Familie an der Ostsee. 

 

Konnte ich die freie Trauung trotzdem durchführen? Für mich war klar: es gibt für eine Ehe doch kein besseres Omen, als mit meinen Eltern, deren eigene Ehe 40 Jahre gehalten hat, den Hochzeitstag zu teilen. Dazu kam noch, dass dieses Brautpaar in ihren Erzählungen zum Heiratsantrag und aus ihrem Leben immer wieder lange Spaziergängen am Meer erwähnten, die in einem gemeinsamen Fischbrötchen ihren Abschluss fanden.

 

Das brachte mich gleich auf eine weitere Idee: wie schön wäre es, wenn die beiden während der Trauung nicht nur die Ringe tauschten, sondern auch ein leckeres Fischbrötchen teilten? Also machte ich mich rechtzeitig auf den Weg, verabschiedete mich von meiner Familie, fuhr noch einmal zu unserer Lieblingsräucherei an den Strand, um ein Brötchen mit Stremellachs zu holen und fuhr landeinwärts. 

 

Das Brötchen servierte ich in mundgerechten Häppchen während der Trauung, als die beiden gerade nur zuhören mussten, es wurde freudig überrascht angenommen. Der Bräutigam konnte leider wegen der Aufregung nur einen kleinen Bissen herunterbringen. Glücklicherweise gab es ein besonderes hilfsbereites Ringmädchen, eine Labradorhündin, die sich gerne um den Rest des Fischbrötchens gekümmert hat.

 

Es war eine wunderschöne Hochzeit bei traumhaftem Wetter. Ich denke heute noch so gerne an dieses besondere Brautpaar zurück.